Bei geführten Wanderungen die Flora und Fauna der Region erkunden? Im Naturpark Frankenhöhe ist das möglich. Naturpark-Ranger Benjamin Krauthahn führt regelmäßig interessierte Bürger und Touristen durch das Naherholungsgebiet der Region Westmittelfranken. Im Interview erzählt er, was den Naturpark so einzigartig macht.
Der Naturpark Frankenhöhe ist ein Landschaftsschutzgebiet im Westen von Mittelfranken. Er erstreckt sich von Feuchtwangen im Süden bis Neustadt an der Aisch im Norden und von Rothenburg ob der Tauber bis östlich von Ansbach.
Als eine der sonnigsten Regionen Süddeutschlands bietet der Naturpark äußerst vielfältige Landschaftsbilder: Während rund um Rothenburg Wein angebaut wird, wechseln sich ansonsten Weideflächen mit Mischwäldern ab. Außerdem gibt es Feuchtrasengebiete, die regelmäßig überschwemmt werden.
Naturpark-Ranger erschließen die Natur
Verantwortlich für den Naturpark Frankenhöhe ist aktuell der Landschaftspflegeverband Mittelfranken. Zum Team gehören seit Februar 2019 auch zwei sogenannte Naturpark-Ranger: Jennifer Klemm und Benjamin Krauthahn veranstalten geführte Wanderungen und kürzere Abendspaziergänge. „Unsere Aufgabe als Naturpark-Ranger ist es, die Natur für die Bürger und auch Touristen zu erschließen“, so Benjamin Krauthahn. „Wir veranstalten Führungen, in denen wir zahlreichen Interessierten die Natur erklären und auf die vielen wertvollen Details hinweisen.“
Die 44 Veranstaltungen, die 2019 stattfanden, hatten verschiedene Schwerpunkte. Eine Wanderung rund um die Gemeinde Wörnitz thematisierte beispielsweise passend zum dortigen Waldklassenzimmer den Wald. Frühmorgens aufstehen mussten hingegen die Wanderer, die gemeinsam mit den Rangern und einem Vogelkundler auf den Petersberg wanderten. Wer es gern ein bisschen gruseliger mag, kam beim Abendspaziergang mit einem Thriller-Autor auf seine Kosten.
Dieses bunte Programm soll auch 2020 fortgeführt werden. Das Naturpark-Team arbeitet aktuell an seinem nächsten Jahresprogramm.
Der Naturpark als Lebensraum
Natürlich dient der Naturpark nicht nur Menschen als Aufenthaltsort, sondern beheimatet viele verschiedene Tierarten. Ein Beispiel hierfür sind einige sehr alte Eichenbestände. „Diese Eichen sind besonders wertvoll, weil es keinen anderen Baum in unserer Heimat gibt, an dem so viele Insekten leben oder von dem so viele Insekten leben“, weiß Benjamin Krauthahn.
Mitten durch den Naturpark zieht sich auch die Europäische Wasserscheide. Von den drei Flüssen des Naturparks fließt die Tauber in die Nordsee, während Altmühl und Rezat schließlich ins Schwarze Meer münden. Erwandert werden kann die Wasserscheide über den Europäischen Wasserscheideweg. Er führt von Ansbach nach Schnelldorf und schlängelt sich entlang der Wasserscheide durch den Naturpark Frankenhöhe.
Sehenswürdigkeiten für Erwachsene und Kinder
Neben dem Wasserscheideweg gibt es zahlreiche weitere Wanderwege durch den Naturpark, die auch ohne Führung erkundet werden können. Viele Strecken sind auch für Familien mit Kindern geeignet.
Als Ziel einer Wanderung eignet sich eine der vielen Sehenswürdigkeiten im Naturpark Frankenhöhe. Zahleiche Burgen und Schlösser, wie Burg Colmberg oder Schloss Virnsberg, sind mit den Wanderwegen zu erreichen. Im Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim können die Besucher fränkische Wohnhäuser aus 700 Jahren besichtigen und nachvollziehen, wie Menschen hier früher gewohnt haben. In Rothenburg ob der Tauber lockt ein Kletterwald für alle schwindelfreien Wanderer. Eine kühle Erfrischung bietet im Sommer eine der vielen Kneippanlagen und der Oberzenner See, auf dem sogar Segeln und Surfen möglich ist.
Zu den wichtigsten kulinarischen Genüssen der Region zählt vor allem der Karpfen. So verwundert es nicht, dass der Fisch in vielen Teichen und Weihern entlang der Wege entdeckt und selbstverständlich auch in zahlreichen Gasthäusern gekostet werden kann.