Mundartfestival „Edzerdla“ – Eine Liebeserklärung an die fränkische Sprache

Am 16. und 17. Juni 2018 steht die Stadt Burgbernheim ganz im Zeichen des fränkischen Dialekts. Zum zweiten Mal findet dort das Mundart-Festival „Edzerdla“ statt, bei dem viele bekannte Künstler aus den Bereichen Musik, Literatur, Kabarett und Kleinkunst auftreten werden. Wir haben uns vorab mit vier von ihnen unterhalten – auf fränggisch, versteht sich.

Insgesamt 44 Acts werden das Festival Mitte Juni bereichern. Neben vielen bekannten Namen wie Kellerkommando, ALC oder Oliver Tissot, werden auch eine ganze Reihe von Mundart-Künstlern auftreten, die noch am Anfang ihrer Karriere stehen. Sie alle vereint die Liebe zum fränkischen Dialekt.

Bereits 2016 zog es viele Besucher auf die Streuobstwiese von Burgbernheim zur ersten Ausgabe des Festivals. „Am meisten hat mich damals das Flair und die Stimmung begeistert“, erinnert sich Bürgermeister Matthias Schwarz, „es herrschte eine besondere Glückseligkeit, auf die ich mich auch in diesem Jahr sehr freue.“

Eine Predigt  in fränkischer Mundart

Ein besonderes Highlight der Veranstaltung wird am Sonntagvormittag der Mundartgottesdienst auf der Kapellenbergbühne sein, bei der ein Pfarrer seine Predigt auf Fränkisch abhalten wird. „Eine Messfeier mit Dialekt ist zwar ungewohnt. Aber auch 2016 hat es den Leuten super gefallen“, erklärt Bürgermeister Schwarz.

Mit dem Festival will das Stadtoberhaupt das Fränkische wieder mehr in den Fokus der Bevölkerung rücken: „Ich finde, der Dialekt gehört einfach dazu. Als Mensch kann man sich nicht verstellen. Für mich ist es ein Stück Heimat.“
Denn auch die Art miteinander umzugehen, hat etwas mit der Sprache zu tun, wie die beiden Mundart-Künstler Klaus und Stefan Erdel beschreiben.

Derzeit erfährt die fränkische Sprache wieder ein Comeback. Das zeigt auch die Vielzahl an auftretenden Künstlern und beweist einmal mehr, dass der Dialekt sich nicht verstecken muss.

Allerdings ist Fränkisch nicht gleich Fränkisch, denn je nach Region sind große Unterschiede in der Aussprache zu erkennen. „In Burgbernheim enden viele Ortsnamen auf -a. Wir sagen zu Uffenheim zum Beispiel „Uffna“, während acht Kilometer weiter, in Buchheim, die Leute „Uffni“ sagen“, erklärt Bürgermeister Schwarz. Die Vielfalt des Dialekts wird auch beim Festival deutlich, denn die Künstler kommen aus den unterschiedlichsten Regionen.

Und noch eines ist wichtig: Fränkisch muss nicht immer lustig sein. „Gerade die leisen Töne kommen in der Mundart ganz gut raus und auch die kritischen“, sagt Günther Hießleitner und verarbeitet genau diese Themen in seinen Gedichten.

Zur Entstehung von „Edzerdla“

Vor gut einem Jahr hat die Stadt zusammen mit dem Mundart-Künstler Helmut Haberkamm angefangen, Kreative für das diesjährige Festival zu gewinnen und die Veranstaltung zu planen. Dazu braucht es viele freiwillige Helfer, die zum Großteil aus den Burgbernheimer Vereinen kommen. Da der Aufwand trotzdem sehr groß ist, findet das Festival nur im Rhythmus von zwei bis drei Jahren statt.

Die Idee dazu kam übrigens durch Zufall. Bei einer Wanderung entdeckten drei Franken, darunter auch Helmut Haberkamm, die Streuobstwiese als idealen Veranstaltungsort für ein Festival. Sie fackelten nicht lange und präsentierten ihre Idee dem Bürgermeister. Dieser war begeistert. Das „Edzerdla“-Festival war geboren.

Dessen Name ist zurückzuführen auf ein Gedicht von Haberkamm, in dem er die Aufbruchs- und Anpackstimmung der drei Franken beschreibt, die sie damals in das Projekt gesteckt haben:

Hobb edz, edzerdla machmers
Wemmers edz nedd selber machn, werds nie mehr wos“

Tickets

In einer Woche wird „Edzerdla“ erneut angepackt. Tickets gibt es unter www.edzerdla.reservix.de. Das Kombi-Ticket für Samstag und Sonntag kostet im Vorverkauf 49 Euro, die Tagestickets jeweils 29 Euro. An der Tageskasse liegen die Eintrittspreise als Kombiticket bei 59 Euro und als Einzelticket bei 35 Euro.

Luisa Filip, Eva Orttenburger, Valentina Bobrovskaya, Valentina Maglieri

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