Die Wahlnürnbergerin Marlene Eschenbeck verbindet mit Heimat sowohl ihren aktuellen Wohnort als auch das 300-Seelen-Dorf, aus dem sie stammt. Warum die fränkische Großstadt und ihr Geburtsort auf den zweiten Blick einiges gemeinsam haben und wann sich Marlene Eschenbeck zuhause fühlt, erklärt die 27-Jährige im Interview.
Was bedeutet der Begriff Heimat für dich?
Für mich gibt es zwei Definitionen von Heimat. Heimat ist zum einem der Ort, an dem ich bleiben möchte und an dem ich mich angekommen fühle und somit nach nichts mehr suchen muss. Auf der anderen Seite bedeutet für mich Heimat ein kleines Dorf im Nördlinger Ries, der Ort, an dem ich geboren und aufgewachsen bin. Ich schätze sehr, dass ich auf dem Land groß geworden bin. Besonders die Verbundenheit und der Austausch mit den Nachbarn beeindruckt mich im Nachhinein. In meinem 300-Seelen-Dorf bringt etwa der Nachbar seinen Überschuss an Zwetschgen vorbei und ein andermal die vielen Tomaten aus dem eigenen Gewächshaus. In dieser Heimat kann ich außerdem mit meinen Inlinern am Feld der Kartoffeln vorbei skaten, die wir zu Hause verspeisen.
Was bedeutet für dich Nürnberg?
Nürnberg ist die Stadt für mich, in der ich bleiben möchte. Ich liebe die schöne Altstadt, die Atmosphäre und die Nähe zur Fränkischen Schweiz. Man kann in Nürnberg alles machen, aber durch die fehlende Anonymität hat es auch einen Dorfcharakter. Aber das Wichtigste sind für mich die Leute, die mir das Gefühl geben, dass ich hierher gehöre.
Siehst du Nürnberg als deine Heimat?
Ja, denn Nürnberg ist eine wunderschöne Stadt. Aber das allein ist es nicht. Es gibt auch andere Städte, die eine schöne Atmosphäre haben und überall findet man schöne Fleckchen Natur. Hier sind es die Menschen, bei denen ich mich zu Hause fühle – und das ist vielmehr, was Heimat ausmacht.
Welches Alleinstellungsmerkmal hat Nürnberg?
Nürnberg ist eine große Stadt mit allen Möglichkeiten, in der man allen Lebensstilen nachgehen kann und sein darf, wer man will. Trotz Großstadt kennt man hier wie auf dem Dorf die Nachbarn.
So klingt es, wenn Marlene Eschenbeck mit ihrem Fahrrad in Nürnberg unterwegs ist.
Was vermisst du an Nürnberg, wenn du für längere Zeit weg warst?
Hauptsächlich meine Freunde. Wenn ich lange weg war, freue ich mich, ins Palais Schaumburg zu gehen. Dort gibt es immer besonderes Essen wie Petersilienwurzelsuppe.
Wo siehst du deine Heimat in Zukunft?
Ich habe schon vor, die nächsten fünf bis zehn Jahre in Nürnberg zu bleiben – mindestens. Im Moment treibt mich hier nichts weg. Außer es gibt einen triftigen Grund für einen Umzug, wenn ich zum Beispiel die Liebe meines Lebens kennenlerne.