Verteilerstation Ansbach rettet Lebensmittel vor der Tonne

Ein Viertel der Lebensmittel landet in Deutschland im Müll. Neben Privathaushalten sind hier auch die Supermärkte beteiligt. Ein Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung setzt die Ansbacher Verteilerstation. Ein Team aus Ehrenamtlichen gibt kostenlos Obst und Gemüse weiter, das sonst in der Supermarkt-Tonne gelandet wäre.

Kleine Dellen, braune Flecken oder kurz vor dem Mindesthaltbarkeitsdatum: In Deutschland wird ein Viertel der Lebensmittel weggeworfen, weil es den Ansprüchen der Verbraucher oder den des Supermarkts nicht genügt. Nach Angaben der Umweltorganisation WWF, die auch die Abfälle der Landwirtschaft in ihrer Studie berücksichtigt, sind das jährlich 18 Millionen Tonnen. Das entspricht auf dem Tag umgerechnet dem Gewicht von 12.000 Elefanten. In Ansbach gibt es seit wenigen Monaten eine Gruppe von Freiwilligen, die gegen die Lebensmittelverschwendung kämpft. Gemeinsam haben die Initiativen „RESPECT“ und „Ansbach Umgedacht“ die Verteilerstation ins Leben gerufen. Jeden Mittwoch von 14 bis 18:30 Uhr verschenken Ehrenamtliche Obst, Gemüse und abgepackte Produkte wie Joghurt oder Süßwaren, die nicht mehr im Handel verkauft werden können.

Lebensmittel landen wegen geringer Makel in der Tonne

Bisher beteiligen sich die Ansbacher Supermärkte Real, Rewe, Netto und Norma, die Marktstände von Familie Weiser und Angelika Walter sowie die Bäckerei Völklein. Unterstützung erhält die Verteilerstation zudem vom „Frankenprojekt“, das ebenfalls Lebensmittel von Geschäften einsammelt und an Bedürftige weitergibt. Supermärkte, Bäckereien als auch Bauernläden stehen oft in einem Zwiespalt. So erwarten Kunden stets frische, makellose Ware, gleichzeitig soll aber so wenig wie möglich weggeworfen werden: „Wenn Gemüse eine Schramme hat oder eine Clementine im Netz nicht mehr in Ordnung ist, können wir die Produkte nicht verkaufen. Somit bleiben häufig Lebensmittel übrig, die wir dann gerne für einen guten Zweck weitergeben“, erklärt Jochen Rapp, Geschäftsleiter von Real.

Bevölkerung wächst durch die Ansbacher Verteilerstation zusammen

Die Verteilerstation kommt bei den Ansbachern gut an. „Es bleibt fast nie etwas übrig“, so Andrea Greul, die eine der Initiatorinnen des Projekts ist. Sie freut sich, dass sich innerhalb von nur einem Monat Planungszeit genug ehrenamtliche Helfer gefunden haben. „Es ist schön zu sehen, wie die Bevölkerung zusammenwächst“, berichtet die zweifache Mutter. In Zukunft möchte sie auch samstags Lebensmittel ausgeben. Für einen zweiten Tag in der Woche benötigen Andrea Greul und ihr Team jedoch weitere Unterstützung.

Mit welchen anderen regionalen Projekten ihr in Ansbach Lebensmittel retten könnt und wie ihr Obst und Gemüse länger haltbar macht, lest ihr in unserem Beitrag „Fränggies Tipps zur Lebensmittelrettung“.

Marie Wetzel

Franziska Roos

Franziska Roos

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