Eine Stadt erkunden, neue Leute kennenlernen und nebenbei Fotos machen – Photowalks sind vielseitig und in Franken längst zum Trend geworden. Sie wiederholen sich in bestimmten Städten alle paar Monate.
Vor allem Models und Fotografen, aber vereinzelt auch Make-Up-Artists, Visagisten und Designer treffen hierbei aufeinander, knüpfen neue Kontakte oder verabreden sich mit bereits bekannten Gesichtern und machen kleine, spontane oder im Voraus vereinbarte Fotoshootings. Obwohl es jedem frei gestellt ist, was er als Motiv für seine Bilder wählt, geht es bei Photowalks hauptsächlich darum, Personen zu fotografieren. Diese Veranstaltungen sind kostenlos und jeder ist herzlich willkommen unter Gleichgesinnten mit zu „walken“. Da sowohl Anfänger als auch Profis teilnehmen, kann man sich gegenseitig helfen und sich Tipps bezüglich Posing, Styling, Equipment oder Bearbeitung einholen.
Es handelt sich hierbei keinesfalls um einen Wettbewerb. Im Gegenteil, das Ziel der Photowalks ist es, Fotografiebegeisterte zusammenzubringen und eine große Gemeinschaft zu bilden, in der vor allem das Ausprobieren, der Spaß und das Netzwerken untereinander im Vordergrund stehen – quasi ein Stammtisch in Bewegung. Die Leute tauschen daher nicht nur Visitenkarten, sondern auch Meinungen oder Erfahrungen aus und vereinbaren ab und zu direkt Folgeshootings oder Kooperationen. Die Photowalks in Franken fallen je nach Stadt, Zeitpunkt und Wetter kleiner (ab 30 Personen) oder größer (bis zu 600 Teilnehmer) aus.
Wie ein Photowalk abläuft
Der Veranstalter, in der Regel selbst Fotograf, plant im Voraus eine Route mit zeitlich festgelegten Treffpunkten, damit man sich auf dem Walk nicht verliert und die Gruppen sich an den Zwischenstationen vermischen. Die Route führt oft quer durch die Stadt, um verschiedene Locations anzubieten. Bei größeren Walks gibt es ein Organisations-Team, welches sich vorher in der Facebook-Veranstaltung vorstellt und am Veranstaltungstag für Fragen und Informationen bezüglich des Ablaufs oder der Route zur Verfügung steht. Manchmal gibt es dank Sponsoren oder großzügiger Veranstalter besondere Überraschungen für die Teilnehmer, wie etwa kostenlose Fotografie-Zeitschriften, Equipment zum Ausprobieren oder eine Tombola mit interessanten Gewinnen.
Ist man bei einem solchen Walk dabei, sieht man überall auf der Straße Fotografen, welche die Posen der Modelle festhalten oder beladen mit ihrem Equipment nach einer passenden Location suchen. Die Models planen meist mehrere Outfits ein, da ein solcher Walk bis zu sieben Stunden dauern kann. Nach einem Shooting tauschen Fotograf und Model ihre Daten aus, um in Kontakt zu bleiben. Vor Veröffentlichung der Fotos werden diese gesichtet und man einigt sich auf eine Auswahl.
Was man bei als Fotograf vermeiden sollte
Ein absolutes No-Go bei Photowalks sind so genannte „Rudelshootings“ – ein Model wird fotografiert und es knipsen weitere aus zweiter Reihe mit. Dies raubt die Idee des Fotografen und verunsichert das Model, welches sich zum einen nur auf eine Person konzentrieren kann und zum anderen die weiteren Fotografen nicht kennt und somit über Qualität und Nutzung der geschossenen Bilder nicht Bescheid weiß. Es ist daher für alle besser, offen und freundlich aufeinander zuzugehen und nachzufragen.
Ist man bis zum Schluss dabei geblieben, trifft man sich am Ende des Walks meist in einer Gaststätte oder einer Kneipe, um bei einem Essen oder Getränk über Geschehenes zu berichten, Portfolios durchzuschauen und nette Gespräche zu führen.
Wo, wenn nicht in Franken? Mit seinen urigen Städten und der herrlichen Natur bietet das Frankenland die perfekte Kulisse für einen solchen Photowalk!