Heimatgefühl: Flachslanden

Christian Büttner lebt seit seiner Kindheit in Flachslanden. Vor vier Jahren entschied sich der 35-Jährige bewusst dafür, seine eigene Familie dort zu gründen. Warum das Dorf dabei eine geringe Rolle spielt und dem zweifachen Familienvater gleichzeitig alles bedeutet, erzählt Christian Büttner im Interview.

Flachslanden ist ein Markt im Landkreis Mittelfranken und zählt rund 2.000 Einwohner. Seinen heutigen Namen hat das Dorf erst seit 1536 und ist auf die Siedlungen der Flachsfelder zurückzuführen. Bereits im Jahr 1294 taucht Flachslanden als „Vlasselanden“ in einem Schriftstück auf. 1303 wird der Ort „Flahslanden“ und 1337 „Flasland“ genannt.

Was bedeutet der Begriff Heimat für dich?

Für mich ist Heimat kein Begriff. Es ist viel eher das Gefühl, da zuhause zu sein, wo alle Menschen und Dinge, wie zum Beispiel unser neues Haus, einen umgeben.

Was bedeutet für dich Flachslanden?

Flachslanden ist letztendlich alles, was ich habe: Vereinsaktivitäten bei der Feuerwehr oder in der Politik, Freunde und Familie – das ist alles hier. Das bedeutet mir schon viel. Das Dorf Flachslanden ist dabei unwichtig. Das, was mich hier umgibt, was ich brauche, das macht Flachslanden erst aus.

Siehst du Flachslanden als deine Heimat?

Ja, vor allem seit ich hier meine eigene Familie gegründet habe. Freunde würde ich auch in einer anderen Stadt finden, eine Familie nicht. Früher wollte ich immer raus in die Welt, aber mit dem Alter stellt man fest: Alles, was man braucht, ist ja schon hier.

Junges Familienglück: Christian Büttner ist seit wenigen Monaten mit Tochter Emma zweifacher Vater.

Ein Einschlaflied ertönt. Emma macht leise Geräusche.

Welches Alleinstellungsmerkmal hat Flachslanden?

An sich hat Flachslanden kein Alleinstellungsmerkmal. Was das Dorf aber für mich von allen anderen unterscheidet, ist die Tatsache, dass alle wichtigen Menschen und Aktivitäten, denen ich nachgehe, hier sind. Wenn man ans Familiengründen denkt, sucht man außerdem einen Ort, an dem sich die Familie wohl und sicher fühlt und wo man genug Platz hat. Für meine Frau und mich war das der ausschlaggebende Grund, unser Haus in Flachslanden zu bauen. Das Plus zur Stadt ist für mich zudem die fehlende Anonymität. In Flachslanden kennt jeder jeden.

Was vermisst du an Flachslanden, wenn du für längere Zeit weg warst?

Meine Familie und Freunde, wenn ich auf Geschäftsreise bin. Vor allem auf die Kinder freue ich mich natürlich besonders. Nach dem Urlaub freue ich mich immer über ganz banale Dinge, wie auf meinem Sofa zu sitzen oder im Garten etwas zu machen.

Wo siehst du deine Heimat in Zukunft?

In Flachslanden. Wir haben unser Haus gebaut, um hier alt zu werden. Meine Kumpels, die ich seit der Grundschule kenne, haben zufälligerweise auch gerade Nachwuchs bekommen und unsere Kinder können so zusammen aufwachsen.

Christian Büttner und seine Frau Daniela haben sich 2015 den Traum vom eigenen Haus in Flachslanden erfüllt.
Im großen Garten der Familie hat der 2-jährige Jakob genug Platz zum Spielen.
Und auch Kater Felix fühlt sich auf den Feldern hinter dem Garten wohl.
Flachslanden bietet für Christian Büttners Familie einen sicheren Ort, an dem die Kinder in der Nähe der Großeltern aufwachsen können.
Christian Büttner und seine Familie schätzen die Nähe zur Natur. Am Wald neben dem Familienhaus befindet sich ein Weiher, an dem vor allem der 2-jährige Jakob gerne spielt.
Mit Heimat verbindet Christian Büttner außerdem seine ehrenamtliche Tätigkeit bei der Feuerwehr Flachslanden.
Das kleine Dorf hat eine lange Geschichte: Auf dem Marktplatz in Flachslanden erinnert eine Statue an den ehemaligen Mitbürger Wilhelm Friedrich Güll, einen Dichter und Kinderlyriker.
Christian und Daniela Büttner mit ihren Kindern

Franziska Roos

Kristina Pilny

Christian Büttner, Flachslanden, Franken, fränkische Städte, Franziska Roos, Heimat, Heimatgefühl, Herkunft, Interview, Kristina Pilny, Landkreis Ansbach, mittelalterliche Städte, Mittelfranken, Sehenswürdigkeit, Titelgeschichte, Wohnen, Wohnort, Zuhause

Ähnliche Beiträge