Christian Büttner lebt seit seiner Kindheit in Flachslanden. Vor vier Jahren entschied sich der 35-Jährige bewusst dafür, seine eigene Familie dort zu gründen. Warum das Dorf dabei eine geringe Rolle spielt und dem zweifachen Familienvater gleichzeitig alles bedeutet, erzählt Christian Büttner im Interview.
Was bedeutet der Begriff Heimat für dich?
Für mich ist Heimat kein Begriff. Es ist viel eher das Gefühl, da zuhause zu sein, wo alle Menschen und Dinge, wie zum Beispiel unser neues Haus, einen umgeben.
Was bedeutet für dich Flachslanden?
Flachslanden ist letztendlich alles, was ich habe: Vereinsaktivitäten bei der Feuerwehr oder in der Politik, Freunde und Familie – das ist alles hier. Das bedeutet mir schon viel. Das Dorf Flachslanden ist dabei unwichtig. Das, was mich hier umgibt, was ich brauche, das macht Flachslanden erst aus.
Siehst du Flachslanden als deine Heimat?
Ja, vor allem seit ich hier meine eigene Familie gegründet habe. Freunde würde ich auch in einer anderen Stadt finden, eine Familie nicht. Früher wollte ich immer raus in die Welt, aber mit dem Alter stellt man fest: Alles, was man braucht, ist ja schon hier.
Junges Familienglück: Christian Büttner ist seit wenigen Monaten mit Tochter Emma zweifacher Vater.
Ein Einschlaflied ertönt. Emma macht leise Geräusche.
Welches Alleinstellungsmerkmal hat Flachslanden?
An sich hat Flachslanden kein Alleinstellungsmerkmal. Was das Dorf aber für mich von allen anderen unterscheidet, ist die Tatsache, dass alle wichtigen Menschen und Aktivitäten, denen ich nachgehe, hier sind. Wenn man ans Familiengründen denkt, sucht man außerdem einen Ort, an dem sich die Familie wohl und sicher fühlt und wo man genug Platz hat. Für meine Frau und mich war das der ausschlaggebende Grund, unser Haus in Flachslanden zu bauen. Das Plus zur Stadt ist für mich zudem die fehlende Anonymität. In Flachslanden kennt jeder jeden.
Was vermisst du an Flachslanden, wenn du für längere Zeit weg warst?
Meine Familie und Freunde, wenn ich auf Geschäftsreise bin. Vor allem auf die Kinder freue ich mich natürlich besonders. Nach dem Urlaub freue ich mich immer über ganz banale Dinge, wie auf meinem Sofa zu sitzen oder im Garten etwas zu machen.
Wo siehst du deine Heimat in Zukunft?
In Flachslanden. Wir haben unser Haus gebaut, um hier alt zu werden. Meine Kumpels, die ich seit der Grundschule kenne, haben zufälligerweise auch gerade Nachwuchs bekommen und unsere Kinder können so zusammen aufwachsen.