Die schönsten Burgen und Schlösser in Mittelfranken

Westmittelfranken hat viel zu bieten – vor allem traumhafte Schlösser und rustikale Burgen. Ob Renaissance-Festung, barocke Schlossanlage oder Wasserburg, die historischen Bauwerke eignen sich ideal für einen Tagesausflug. Wir haben uns die schönsten Monumente angeschaut und den Zeitgeist der Vergangenheit in Bildstrecken eingefangen.

Landkreis Ansbach

Beschreibung:

Die Festung Lichtenau geht auf eine mittelalterliche Wasserburg zurück. 1406 kaufte Nürnberg den Ort und die Burg Lichtenau von Friedrich II. von Heideck. Durch die Lage Lichtenaus als taktischer Vorposten der Reichsstadt Nürnberg innerhalb des Territoriums der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach kam es in der Geschichte häufig zu Spannungen. In Folge kriegerischer Auseinandersetzungen gab es Zerstörungen an der Festung.

1806 fiel das Glanzstück der Renaissance-Baukunst Lichtenau, wie Nürnberg und ganz Franken, an das Königreich Bayern, woraufhin die Festung als Gefängnis genutzt wurde. Nach grundlegender Sanierung wird die Feste heute vom Freistaat Bayern als Außenstelle des Staatsarchivs Nürnberg genutzt. Der Innenhof und die Wallplattformen sind je nach Jahreszeit zur Besichtigung zugänglich. Einmal jährlich im Juli organisiert der Heimatverein das Burgfest.

Beschreibung:

Die Burg Colmberg hat eine weit zurückliegende Geschichte. Bereits zur Keltenzeit gab es hier möglicherweise eine kleine Siedlung. Die Frankenkönige haben die Gegend als Jagdgebiet genutzt. In der Karolingerzeit um das Jahr 770 wurde eine kleine Palisadenburg erbaut, welche durch die staufischen Kaiser zur Reichsburg ausgebaut wurde.

Der Hohenzoller Burggraf Friedrich IV. von Nürnberg erwarb die Burg 1318. Für fast 500 Jahre lang war diese Festung ein wichtiger Besitz des Hohenzollerngeschlechts.

Berühmte Persönlichkeiten sind Markgraf Friedrich I. mit seiner Gemahlin Elisabeth von Bayern-Landshut („Schön-Else“). Ihre Nachkommen wurden 1701 Könige von Preußen und 1871 deutsche Kaiser. Seit 1964 ist die Burg Colmberg im Besitz der Familie Unbehauen. Diese betreibt das Burghotel bereits in der 3. Generation.

Schloss Schillingsfürst

 Adresse:

Beschreibung:

Um das Jahr 1000 taucht der Name „Xillingesfirst“ zum ersten Mal urkundlich auf. Eigentümer der damaligen Burg Schillingsfürst war um 1300 das Haus Hohenlohe. Das Schloss Schillingsfürst hat bis heute einige einschneidende Erlebnisse hinter sich.

Ludwig der Bayer, damaliger römisch-deutscher König und später Kaiser des Heiligen Römischen Reichs, zerstörte die Burg um 1316. Im Bauernkrieg 1525 wurde die wiederaufgebaute Burg niedergebrannt und schließlich im Dreißigjährigen Krieg zum dritten Mal zerstört. Heute ist das mittelfränkische Schloss noch immer im Besitz der Familie zu Hohenlohe-Schillingsfürst.

Beschreibung:

Das Schloss Dennenlohe erscheint urkundlich 1167 zum ersten Mal. Auch Tennenlohe oder Dentlein genannt, galt Hartwicus Freiherr von Lierheim, 36. Bischof von Augsburg, als Besitzer. Freiherr von Auritz, Paul Martin von Eichler, erwarb 1711 die Anlage und baute sie ab 1734 zu einer barocken Schlossanlage aus. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts erschloss der neue Besitzer Johann Graf von Fries einen englischen Landschaftsgarten.

Heute ist das Schloss im Besitz der Familie von Süsskind, und das schon in der 7. Generation. Es wird als Privatwohnsitz von Robert Freiherr von Süsskind und Familie genutzt, der Landschaftspark und der Schlosspark sind jedoch ein beliebtes Ausflugsziel für Gartenliebhaber. Seit 1990 pflegt der Freiherr den botanischen Garten, welcher den größten Rhododendronpark Süddeutschlands darstellt.

Schloss Sommersdorf

 Adresse:

Beschreibung:

Im Jahre 1208 wird Schloss Sommersdorf zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Die Wasserburg wurde jedoch bis ins späte 14. Jahrhundert durch Ludwig von Eyp III. erbaut. Zu berühmten Persönlichkeiten von Schloss Sommersdorf zählt Albrecht von Eyb, welcher als Deutschlands erster Humanist gilt.

Wolf von Crailsheim zu Neuhaus kauft 1550 die Burg und das Gut Sommersdorf von seinem Vetter Christoph von Eyb. Ein Jahr später führte er die lutherische Reformation in Sommersdorf ein. Während des Dreißigjährigen Krieges blieb das Schloss weitgehend verschont. Jedoch wurden viele Felder verwüstet und die Mühle von Irrebach abgebrannt. Heute ist das Schloss der Privatsitz der Familie von Crailsheim. Ein Teil von Schloss Sommersdorf wurde zu Ferien-Appartements ausgebaut.

Landkreis Weißenburg und Gunzenhausen

Beschreibung:

Bereits im 11. Jahrhundert soll auf dem Burgplatz eine kleinere Burganlage gestanden haben, hierfür fehlen allerdings fundierte Aufzeichnungen. Wahrscheinlicher ist es, dass die Burg Pappenheim um das Jahr 1140 entstand. Die Burg erscheint erstmals um 1214 in einer Schriftquelle als Besitz der Reichserbmarschälle. Die Kapelle wurde bereits zwischen 1171 und 1182 durch den Eichstätter Bischof Egilolf geweiht. Pappenheim lag im Grenzbereich zwischen Franken, Bayern und Schwaben.

Nach mehrmaligen Zerstörungen kümmern sich die „Gesellschaft der Freunde der Burg Pappenheim“ und die Eigentümer seit 1963 um Erhaltungsmaßnahmen. Die Besitzer errichteten kleinere Museen. Neben dem Natur- und Jagdmuseum kann auch eine Folterkammer besichtigt werden. Die Burg ist auch für Hochzeiten sehr beliebt: Hierfür stehen sowohl die Burgkapelle, ein Standesamt und zwei Säle zur Verfügung.

Hohenzollernfestung Wülzburg

Adresse:

Beschreibung:

Oberhalb der Kreisstadt Weißenburg auf dem Wülzburger Berg befindet sich die Hohenzollernfestung Wülzburg. Ab dem 11. Jahrhundert befand sich an der Stelle der Hohenzollernfestung ein Benediktinerkloster. 1588 wurde dieses durch die Markgrafen von Ansbach als Festungsanlage und Verwaltungsamt ausgebaut. Die Festung bildet den Stadtteil Wülzburg von Weißenburg und ist Sinnbild für das Bauwerk der Renaissance.

Heute ist die Festungsanlage in Mittelfranken ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer und Geschichtsinteressierte. Führungen durch die Festungsanlage, die Wehrmauern, Bastionen und zum Tiefen Brunnen werden angeboten. Ein Innenhof- sowie ein Außenrundgang sind jederzeit möglich.

Landkreis Neustadt Aisch/Bad Windsheim

Burg Hoheneck

 Adresse:

Beschreibung:

Die Burg Hoheneck im Landkreis Neustadt an der Aisch wird 1132 das erste Mal erwähnt. In ihrer langen Geschichte wurde sie oft zerstört. Erstmals 1381 durch die Windsheimer, 1461 von bischöflichen Truppen von Bamberg und Würzburg und 1553 im Zuge der Nürnberger Kämpfe mit Markgraf Alcibiades.

Neu aufgebaut gelangt Burg Hoheneck 1810 an das Königreich Bayern und wurde als Amtsgebäude verwendet. Heute ist Hoheneck die Jugendbildungsstätte des Kreisjugendrings Nürnberg-Stadt des Bayerischen Jugendrings. Auf der Burg finden unter anderem Seminare für Jugendliche, Ehrenamtliche und Hauptberufliche in der Kinder- und Jugendarbeit statt und auch für Klassenfahrten ist die Burg Hoheneck ein beliebter Ort. Für Touristen ist das historische Bauwerk aber öffentlich nicht zugänglich.

Beschreibung:

Aus zwei Burganlagen, Burg Hinterfrankenberg und Burg Vorderfrankenberg, entstand Schloss Frankenberg. Die ältere der beiden Burgen war im Besitz der Fürstbischöfe von Würzburg. Die andere Burg wurde aufgrund von Machtkämpfen 1254 von den Burggrafen von Nürnberg direkt daneben errichtet. Seit dem Markgrafenkrieg ist die Burg Hinterfrankenberg eine Ruine. Markgraf Albrecht Alcibiades vernichtete sie und umliegende Burgen 1554.

Nachdem der letzte Hutten starb, verlieh der Ansbacher Markgraf Christian Friedrich das Lehen an Ludwig Karl Wilhelm von Pölnitz. Die Familie Pöllnitz bewohnte Schloss Frankenberg bis zum Jahr 1971. Nach dem Tod der letzten Freifrau von Pöllnitz ging der Besitz an den Freiherren von Lerchenfeld aus Heinersreuth bei Kulmbach, welcher 2008 Insolvenz anmeldete.

Heute ist Schloss Frankenberg im Besitz der Industrieholding LIVIA Group sowie der privaten Investmentgesellschaft Peter Löw. Diese haben die Sanierung des Schlosses vorangetrieben und Weinbergflächen erschlossen. In Zukunft soll das Schloss auch weiterhin saniert und erneuert werden.

Sophia Pfahler

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