Markt Ipsheim – Ausflug zu einem charmanten Weinort

Mit knapp 2100 Einwohnern gilt Markt Ipsheim nicht gerade als Weltstadt. Dennoch sollte man es nicht unterschätzen, da es fest zum Kulturgut Frankens gehört. Ob nun der Weinwanderweg oder die idyllische Lage im Aischtal zwischen Frankenhöhe und Steigerwald – wir verraten euch, warum sich eine Fahrt zur kleinen Gemeinde auf jeden Fall lohnt.

Die Entstehung Markt Ipsheims lässt sich bis in graue Vorzeiten zurück verfolgen: Bereits in der Altsteinzeit errichteten Jäger ihre temporären Siedlungen in der Region. In den darauf folgenden Jahrhunderten wurde es immer wieder von verschiedenen Völkergruppierungen bewohnt, wie zum Beispiel Kelten und Elbgermanen. Ipsheim, wie wir es heute kennen, wurde allerdings erst ungefähr 600 nach Christus gegründet, als Siedler das Gebiet von Alamannen, Thüringern und Bajuwaren übernahmen und ins damalige fränkische Reich integrierten.

Das Ipsheimer Stadtwappen
Das Ipsheimer Stadtwappen: Die Geschichte des Ortes lässt sich wunderbar nachvollziehen.

Bis der Weinbau in Ipsheim seine Heimat fand, gingen zwar noch ein paar Jahrhunderte ins Land. Aber dennoch lässt sich hier eine tief verwurzelte Tradition ausmachen: Der erste Weinbau ist ab 1360 dokumentiert. Diese Liebe findet sich auch im Markt Ipsheimer Stadtwappen wieder, welches grüne Weinblätter auf silbernem Grund zeigt. Darüber hinaus sind Ziegel abgebildet, welche für die Ziegelhütte in der früheren Ortsmitte stehen. Im Rot des Wappens lässt sich klar die Zugehörigkeit zu Franken erkennen, das Silber präsentiert die Familie der Hohenzollern.

Der Weinwanderweg und die Ipsheimer Weintradition

Heutzutage ist gerade die traditionelle Verbundenheit zum Wein der Grund, warum viele Franken und auswärtige Touristen Ipsheim als Ziel für ihre Wochenendausflüge auswählen. Der gewundene und idyllisch gelegene Weinwanderweg führt die Besucher durch die Geschichte der ansässigen Weingüter und deren edler Tropfen.

Die Anreise mit dem Zug ist empfehlenswert, da sich die Tour über den Weinwanderweg gleich in der Ortsmitte beim Bahnhof starten lässt. Von hier aus geht es, gespickt mit vielen interessanten Stationen und Möglichkeiten zum gemütlichen Einkehren, quer durch das Weinbaugebiet bis hinauf zur Burg Hoheneck.

Wer möchte, kann für seine Reisegruppe eine geführte Tour durch die Weinberge buchen, bei der man alles Wissenswerte über die Geschichte des Ipsheimer Weinbaus erfahren kann. Die Kontaktdaten findet man auf der Ipsheimer Website. Wer gerne selbst testen will, wie die Weine denn schmecken und welche Vorzüge die verschiedenen Sorten haben, kann seine Wandertour auch mit einem Schoppen „Ipsheimer Burg Hoheneck“ krönen. Der Weinbauverein lädt hierfür an Samstagen, Sonn- und Feiertagen in das Bewirtungshaus „Weinnest“ ein, das direkt in den Weinbergen gelegen ist und den müden Wanderer mit einem fantastischen Ausblick belohnt. Aktuelle Termine lassen sich hier einsehen.

Noch mehr Sehenswürdigkeiten

Natürlich gibt es in Ipsheim noch mehr zu sehen. Dazu gehört unter anderem die witzige Bacchus-Statue in der Ipsheimer Ortsmitte, direkt auf dem Markgrafenplatz. Sie zeigt Bacchus, in der griechischen Mythologie der Gott des Rausches und des Weines, wie er seinem Amt alle Ehre macht und es sich „gut gehen“ lässt.

Die Bacchus-Statue in Ipsheim
Sie steht auf dem Markgrafenplatz in der Ortsmitte von Markt Ipsheim.

Auch das Ipsheimer Rathaus ist einen Umweg wert. Es thront majestätisch inmitten der kleinen Ortschaft und kann eine ansehnliche Geschichte, beginnend bereits im 18. Jahrhundert, aufweisen. Der kleine Rathausgarten wird häufig für kulturelle und musikalische Veranstaltungen genutzt. Während der Vorweihnachtszeit lädt ein kleiner Adventsmarkt zum Trödeln und Schlendern ein. Im Dachboden des Rathauses finden ein paar ungewöhnliche Untermieter Schutz: Dort leben mehrere hundert Fledermäuse der Gattung „Großes Mausohr“, welche unter strengem Naturschutz stehen. Aufmerksame Beobachter können in der Nacht zusehen, wie sie ihr Zuhause zur Beutejagd verlassen.

Alte fränkische Gemäuer in Markt Ipsheim

Ebenfalls sehenswert ist die Kirche „St. Johannis“, benannt nach Johannes dem Täufer. Urkundlich erwähnt wird die Pfarrkirche das erste Mal im Jahre 1276. Nach einem geschichtlichen Auf und Ab, verursacht durch Brände, den 30-jährigen Krieg und verschiedene Renovierungen, wurde die Kirche 2013 wiederhergerichtet und saniert. Auch hier gibt es tierische Mitbewohner: Seit 2013 nistet hier ein Storchenpaar, welches sich nicht einmal durch den zwei Jahre andauernden Umbau stören ließ.

Die Burg Hoheneck ist ein weiteres wichtiges Stück in der Ipsheimer Geschichte. Wer den Weinwanderweg läuft, kann sie nicht übersehen, denn sie befindet sich auf der Spitze des Eichhügels. Eine Besichtigung der Burg ist allerdings nur zu bestimmten Terminen möglich, da sie aktuell als Seminar- und Tagungszentrum genutzt wird. Dafür empfiehlt sich die Aktion „Offenes Burgtor”, welche vor allem Familien und Kinder zum Spielen und Mitmachen animiert. Außerdem kann das Innere der Burg am Tag des offenen Denkmals (immer der 2. Sonntag im September) oder zum alljährlichen Weihnachtsmarkt am 3. Adventssonntag in der Vorweihnachtszeit besucht werden.

Ein visueller Einblick in das idyllische Ipsheim und seine Umgebung.

Na, ist euer Interesse geweckt? Dann stattet Markt Ipsheim doch selbst einen Besuch ab und entdeckt dabei zahlreiche weitere Details, Sehenswürdigkeiten und idyllische Plätze wie zum Beispiel das Wallhäusla, den „Kastenbau“ mit Brunnenanlage, die Kapelle im Weinberg oder die vier Mühlen. Unser kleines Video bietet euch bereits einen ersten Vorgeschmack mit visuellen Eindrücken.

Falls ihr Lust habt, den Weinwanderweg selbst einmal zu Fuß zu erkunden, bieten sich hierfür besonders der Spätsommer und der Herbst an, wenn die Blätter schön bunt werden und der Wein für die Ernte bereit ist.

Nina Stokic

Nina Stokic

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