Nachhaltigkeit im Fokus – Das Biomasse-Institut Triesdorf-Ansbach

Zitronenschalen, Kaffeesatz und Laub – sie stehen im Fokus der Forschung im Biomasse-Institut Triesdorf-Ansbach. Seit 2016 erforschen Lehrbeauftragte und Studenten der Hochschulen Weihenstephan-Triesdorf und Ansbach das Potenzial von Biomasse und deren nachhaltiger Nutzung.

Doch was ist Biomasse eigentlich? Kurz gesagt: Alles, was einmal mit Leben erfüllt war und lebendig gewachsen ist. Dazu zählen beispielsweise Holz-, Haus- und Gartenabfälle (Eierschalen, Kaffeesatz und Kleintiermist von Pflanzenfressern) sowie Grünabfälle, organisches Material und industrielle Bioabfälle. Allein die Nutzung von Biomasse als Energieträger bietet wesentliche Vorteile: Fossile Brennstoffe werden geschont und dadurch das Klima geschützt.

Das Biomasse-Institut Triesdorf-Ansbach

Das Biomasse-Institut Triesdorf-Ansbach beschäftigt sich mit der nachhaltigen Nutzung dieser Abfälle. Im Rahmen der Nordbayern-Initiative wurde es im März 2016 gegründet und im September 2016 von Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle offiziell eröffnet. Es handelt sich dabei um eine Kooperation der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) und der Hochschule Ansbach (HSA).

Das strategische Ziel des Instituts ist es, die stoffliche und energetische Nutzung von Biomasse kontinuierlich weiterzuentwickeln. Das gemeinsame Wissens- und Technologietransferzentrum bündelt die Kompetenzen beider Hochschulstandorte. An der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf wird verstärkt im Bereich Agrar- und
Biomasseerzeugung geforscht, während an der Hochschule Ansbach vor allem die Vielfältigkeit der stofflichen Biomasse-Nutzung untersucht wird.

Die Nutzung von Biomasse zur Herstellung von bio-basierten Wertstoffen wie zum Beispiel Kraftstoffen, Kunststoffen oder Basischemikalien wird in den nächsten Jahren einen enormen Zuwachs verzeichnen. Dies ist eine hervorragende Ausgangsposition für die Entwicklung des Biomasse-Instituts Triesdorf-Ansbach.
Dr.-Ing. Nicolas AltGeschäftsführende Leitung

Nachhaltig leben und wirtschaften in der Region

Eines der laufenden Forschungsprojekte beschäftigt sich mit der nachhaltigen Nutzung von Holz- und Kunststoffabfällen für die Wärmedämmung. Prof. Dr. Hans-Achim Reimann (HSA) und Prof. Dr. Andreas Ratka (HSWT) untersuchen gemeinsam mit den Mitarbeitern des Instituts und einigen Masterstudenten, wie sie diese Abfälle thermisch für Dämmmaterial zum Hausbau nutzen können. Ein wichtiger Teil des Projekts ist auch der Einbezug regionaler Firmen. Sie liefern wichtige Informationen für die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und die Wirtschaftlichkeit. Das bedeutet, dass sich die Lösungen auch finanziell für die Unternehmen lohnen müssen, damit sie nicht nur Theorie bleiben.

Weitere Forschungsprojekte sind auf dieser Seite gelistet:
https://www.biomasseinstitut.de/forschungsvorhaben/

Das Biomasse-Institut Triesdorf-Ansbach sieht seinen Forschungsauftrag darin, aktuelle Probleme zu identifizieren, um mögliche Lösungen entwickeln zu können.
Prof. Dr. Hans-Achim ReimannStellv. Wissenschaftliche Leitung

In Form von Kooperationen wird hierfür auch mit Unternehmen und Einrichtungen zusammengearbeitet. Sie können sich an das Institut wenden, um gemeinsam an Konzepten und Lösungen für die nachhaltige Nutzung von Biomasse zu forschen. Insgesamt fünf Jahre fördert die bayrische Staatsregierung das Institut, danach muss es auf eigenen Beinen stehen können. Mithilfe von Drittmitteln können die Forscher dann weiterhin ihren wertvollen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Das folgende Video liefert einen Einblick in die Arbeit des Biomasse-Instituts.

Anne Rauh

Anne Rauh, Ansbach, Biomasse, Energie, Erneuerbar, Forschung, Hochschule, HSAN, HSWT, Institut, Nachhaltigkeit, Titelgeschichte

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