Die Kombination aus Bewegung und frischer Luft hilft nicht nur, der Trägheit des Winters zu entfliehen, sondern animiert uns gleichzeitig dazu, unsere wunderschöne Heimat zu entdecken. Simpel und gebührenfrei sind Wanderungen als Ausflugstipp allemal, sorgt die Hoffnung auf eine Schneelandschaft zusätzlich für einen ganz besonderen Reiz.
Kalksinterterrassen im Kaisingertal
Auf einem kleinen Parkplatz zwischen Greding und Kaising beginnen wir unseren Ausflug zu den mittelfränkischen Kalksinterterrassen im Kaisingertal. Diese sind vor allem im Winter eine echte Besonderheit. Direkt am Parkplatz sind gleich mehrere Informationstafeln aufgestellt, die einen guten Überblick auf die einheimische Tier- und Pflanzenwelt sowie mögliche Wanderwege bieten. Der Naturlehrpfad Kaisingertal im Altmühltal dauert zu Fuß eine gute Stunde und verfügt über 21 Stationen, welche anschaulich verschiedene Lebensräume der Flora und Fauna erklären.
Wir starten auf einem Schotterweg, der geradeaus in den Wald führt. Nach wenigen Minuten kommen wir an eine kleine Kreuzung. Aus einiger Entfernung kann man bereits das Plätschern des Wassers wahrnehmen. Wir biegen nach rechts ab und gelangen wenige Meter später zu einem kleinen Trampelpfad, der zwischen hohen Kiefern, über Stock und Stein, direkt zu den Sinterterrassen führt. Deren Anblick übertrifft unsere Erwartungen bei Weitem. Über eine lange Zeit hinweg hat sich der Bachlauf hier seine ganz eigene Form geschaffen. Im verkarsteten Juragestein wurde der Kalk unterirdisch in kohlensäurehaltigem Wasser herausgelöst. An der frischen Luft lagerte er sich durch Freiwerden jener Kohlensäure wieder ab und bildete die sogenannten Kalksinterterassen. Über diese stufenförmigen Gebilde bahnt sich das Wasser nun seinen Weg nach unten. Zwischen den einzelnen Stufen befinden sich kreisförmige Wasserbecken in unzähligen blauen Farbvarianten. Einige dieser Pools sind tiefblau, andere wiederum leuchten in hellem Türkis. Wir sind tief beeindruckt von der Schönheit dieses Naturschauspiels und wandern am Bach entlang weiter Richtung Greding. Auf der gegenüberliegenden Seite geht es dann über die restlichen Stationen des Naturlehrpfads zurück zum Auto. Dort angekommen geht es für uns zwar nach Hause, wir sind uns jedoch sicher: Wir kommen wieder!
Die Vogelinsel am Altmühlsee
Das fränkische Seenland bietet viele Möglichkeiten, um seine Freizeit zu gestalten. Es ist auch Heimat vieler Tierarten und schützenswerte Natur. Die Vogelinsel am Altmühlsee ist nicht nur im Sommer ein guter Ausflugstipp, sondern hat auch im Winter einen besonderen Zauber.
Das Naturschutzgebiet hat eine Größe von 200 ha und besteht aus freien Seeflächen, Flachwasserbereichen, Schilfzonen, Feuchtwiesen und Gebüsch. Es bietet Platz für über 300 verschiedene Vogelarten. Im Winter findet man dort verschiedene Arten von Gänsen, Schwäne und weitere Vögel. Ein Rundwanderweg führt direkt durch das Naturschutzgebiet. Auf die Insel gelangt man über eine lange, hölzerne Brücke. Besonders an kalten und schneereichen Tagen ist der Gang über die Brücke schon ein besonderer Anblick. Der zugefrorene See erstreckt sich soweit das Auge reicht und im Hintergrund befindet sich die vielbewachsene Insel. Der Rundwanderweg selbst ist geprägt durch unterschiedliche Bäume, Schilf und Büschen, welche als Weggrenze dienen. Hin und wieder sind Teile der Insel durch Brücken verbunden. Bei klarem Himmel scheinen die Sonnenstrahlen durch das Gebüsch und die Winterlandschaft erscheint in einem außergewöhnlichen Glanz. Der Höhepunkt des Ausflugs ist ein Aussichtsturm, der einen wunderschönen Blick über den Altmühlsee bietet. Er dient auch sehr gut als Beobachtungspunkt auf die Vielzahl an Vögeln. Hier kann man fast täglich Fotografen beobachten, die versuchen dieses Naturspektakel mit ihren Kameras einzufangen.
Winterwanderungen in der fränkischen Alb
Wir beginnen unsere winterliche Wanderung am Wettelsheimer Keller, der sich zwischen dem gleichnamigen Ort Wettelsheim und der Stadt Treuchtlingen befindet. Unser Ziel ist ein Steinbruch im 599,6 Meter hohen Patrichberg, nordwestlich von Treuchtlingen. Es geht steil aufwärts, als wir beim Wettelsheimer Keller in den Wald abbiegen. Der Wald ist leicht mit Schnee bedeckt und bis auf das Geräusch der Wanderschuhe und dem leisen Piepsen einiger Meisen, ist es ganz ruhig. Nach einiger Zeit kommen wir vorbei, an mehreren alten Ruinen, die sich mitten im Wald befinden.