Benno Krieger, 23, Student an der Hochschule Ansbach
Absolvierte 2018 sein Auslandssemester in Spanien an der Universidad de Castilla-La Mancha, Cuenca
„Europa ist für mich die Möglichkeit, in sehr kurzer Zeit unheimlich viele verschiedene Kulturen kennenlernen zu können.“
Ich mag an der EU nicht, dass es so lange dauert, bis Entscheidungen gefällt werden. Man hat einfach so viele Länder, jedes Land hat seine eigene Meinung und es dauert sehr lange, bis eine konstruktive Idee umgesetzt werden kann.
Ich würde mir wüschen, dass die EU in mehreren Bereichen einer Meinung ist, um schneller Beschlüsse fassen zu können. Dass man sich gegen die Lobbyisten stärker durchsetzt, damit man innovative Ideen im Bereich Umwelt umsetzen kann, dass man es zum Beispiel hinbekommt, die öffentlichen Verkehrsmittel zu stärken. Das ist ein Thema, das mir sehr wichtig ist und wo ich finde, dass, obwohl Beschlüsse gefasst werden, in der Wirklichkeit dann wenig passiert. Man sieht es ja in Ansbach, das ist eine kleine Stadt und es sind trotzdem noch sehr viele Autos unterwegs.
Als Europäer fühle ich mich, wenn ich auch außerhalb von Europa unterwegs bin. Ich bin halb Deutscher, halb Ungar, fühle mich also schon allein deshalb sehr europäisch. Im Ausland wird man dann oft auch als Europäer angesehen, da ist es egal, ob man aus Deutschland oder der Schweiz kommt. Auch wenn ich vor der Möglichkeit stehe, irgendwo in Europa zu studieren, fühle ich mich als Europäer. Ich habe viele Freunde aus Lateinamerika und sehe, wie schwer es bei ihnen ist, an Universität X kostenfrei zu studieren. Da haben wir in Europa viel mehr Möglichkeiten.
Wir brauchen Europa, weil es wirklich sehr viele verschiedene Kulturen zusammenhält. Das ist einfach was ganz Besonderes, dass wir auf so kleinem Raum - verglichen zu den anderen Kontinenten - eine so große Vielfalt haben und das muss zusammengehalten werden.
Europa ist für mich die Möglichkeit, in sehr kurzer Zeit unheimlich viele verschiedene Kulturen kennenlernen zu können.