Butterbrezeln und Schäufele: Auslandsstudenten erzählen

Ob aus Jordanien, Indien oder aus der Ukraine: Aus der ganzen Welt zieht es Studenten an die Hochschule nach Ansbach – sogar ins FrankenSein-Team. Unser Walid aus Palästina hat sich mit vier Auslandsstudenten über ihre Erfahrungen unterhalten. Ganz wichtig ist natürlich auch die Frage nach dem fränkischen Lieblingsessen.

Mein Name ist Walid Sousa, ich bin 26 Jahre alt und komme ursprünglich aus Palästina, wo ich Journalismus im Bachelor studiert habe. Vor drei Jahren bin ich nach Deutschland gekommen mit dem Ziel, hier meinen Master zu machen und seit letztem Jahr studiere ich an der Hochschule Ansbach Multimediale Information und Kommunikation. Mir persönlich gefällt das Studium in Ansbach sehr gut, da hier viel praktisch gearbeitet wird.

Für FrankenSein habe mich mit anderen internationalen Studenten unterhalten, weil mich interessiert, wie es ihnen hier in Franken geht.

Walid Sousa
Probleme gibt es nur, wenn ein Student sich keine Hilfe sucht.

Zaheer Farooqi, 27, aus Indien

Zaheer Farooqi, 27, aus Indien ist vor einem Jahr von Essen nach Ansbach gezogen. Hier studiert er den Masterstudiengang International Product and Service Management im dritten Semester.

Wie fühlst du dich im fränkischen Ansbach?

Am Anfang fiel mir das Leben hier schwer, weil Essen eine internationale Stadt ist. Dort habe ich viele Ausländer kennengelernt. Im Vergleich zu Ansbach ist Essen auch größer und moderner.

Mittlerweile fühle ich mich in Ansbach aber wohler als früher in Essen. Hier habe ich den Vorteil, dass ich mich besser auf mein Studium konzentrieren kann. Und weil es hier nicht so viele Ausländer gibt, konnte ich auch mein Deutsch verbessern.

Hast du hier Probleme wegen deiner Religion?

Nein, ich habe in Ansbach keine rassistischen Erlebnisse gemacht. Ich habe lange auch nicht gewusst, dass es zwei Moscheen in Ansbach gibt und eine der beiden sogar sich in der Nähe meiner Wohnung befindet.

Hast du Probleme beim Studieren in Ansbach?

Nein, beim Studieren habe ich keine Probleme. Probleme gibt es nur, wenn ein Student sich keine Hilfe sucht. Die Dozenten sind sehr hilfsbereit.

Hast du einen Lieblingsort in Ansbach?

Ja natürlich, die Stadtmitte. Ich liebe die alten Straßen und mag es sehr, hier spazieren zu gehen. Mein Lieblingsort für ein Treffen mit Freunden ist das Theater Ansbach.

Hast du ein fränkisches Lieblingsessen?

Ich mag Hörnchen und Krapfen sehr gerne.

Was denkst du über die Franken und ihre Traditionen?

In Indien beschäftigen wir uns sehr mit Kulturen und hier habe ich bemerkt, dass die fränkischen Menschen sich sehr um ihre Kultur kümmern. Die Menschen sind eher konservativ, Tradition und Kultur sind sehr wichtig.

Es gefällt mir, wenn Menschen ihre Kultur behalten.

Die Leute sind wunderschön, wenn sie ihre traditionelle Kleidung tragen.
Fadia Abedrubh, 25, aus Palästina

Fadia Abedrubh, 25, aus Palästina studiert an der Hochschule Ansbach den Master International Product and Service Management im ersten Semester.

Wie fühlst du dich im fränkischen Ansbach?

Ich bin ganz neu in der Stadt, weil ich erst im Oktober letztes Jahr eingezogen bin, aber ich fühle mich sehr wohl in Ansbach. Wegen der fränkischen Aussprache bin ich aber manchmal noch unsicher.

Mit welchen Schwierigkeiten hast du bisher in Ansbach zu kämpfen gehabt?

Ich hatte noch keine größeren Probleme, aber es war schwierig, eine Unterkunft zu finden. Bevor ich nach Ansbach gezogen bin, musste ich jeden Tag von Stuttgart nach Ansbach hin und zurück fahren, weil ich dort bei meiner Schwester gewohnt habe. Das war sehr schwer zu ertragen.

Dann habe ich ein paar Wochen bei einer fränkischen Familie in Ansbach gewohnt, aber damals habe ich nichts verstanden, als ich mit ihr gesprochen habe. Der Dialekt ist sehr anders als Hochdeutsch.

Wie gefällt dir Ansbach bis jetzt?

Sehr gemütlich und man kann alles schnell erreichen, weil alles so nah ist. Im Gegensatz zu Palästina gibt es hier aber viel weniger Hochhäuser.

Hast du einen Lieblingsort in Franken?

Ja, in Nürnberg befindet sich das Wahrzeichen der Stadt Nürnberg, das aus Kaiserburg und Burggrafenburg besteht. In Ansbach mag ich die Altstadt sehr.

Hast du ein fränkisches Lieblingsessen?

Es ist zwar nicht mein Lieblingsessen, aber ich finde Lebkuchen lecker.

Was denkst du über die Franken und ihre Traditionen?

Wenn man über die deutsche Tradition spricht, denke ich an die Atmosphäre an Weihnachten und auf den Weihnachtsmärkten. Die Leute sind wunderschön, wenn sie ihre traditionelle Kleidung auf den Festen tragen.

Ich mag den Charakter der Stadt Ansbach.
Mohannad AlQawasmi, 22, aus Jordanien

Mohannad AlQawasmi, 22, aus Jordanien ist im September 2018 nach Ansbach gezogen, um ein Praktikum zu machen. Davor hat er in Karlsruhe Maschinenbau im Bachelor studiert.

Wie fühlst du dich im fränkischen Ansbach?

Ich fühle mich hier wohl, aber nach 17 Uhr habe ich das Gefühl, es sind keine Menschen mehr auf der Straße. Vielleicht weil die Stadt so klein ist.

Mit welchen Schwierigkeiten hast du bisher in Ansbach zu kämpfen gehabt?

Als ich Besichtigungstermine für Wohnungen hatte, habe ich von vielen keine positive oder negative Rückmeldung bekommen. Mein Deutschniveau ist B1, aber ich konnte hier die Sprache nicht gut benutzen, weil die Menschen im fränkischen Dialekt sprechen.

Bevor ich hier eingezogen bin, habe ich mir vorgestellt, dass ich Leute kennenlerne, aber leider habe ich bisher noch niemanden kennengelernt. Vielleicht spielt die Sprache eine Rolle.

Hast du hier Probleme wegen deiner Religion?

Nein, zum Glück habe ich in Franken keine rassistischen Erlebnisse machen müssen.

Wie findest du die Stadt?

Sehr schön, wunderbar. Ich mag den Charakter der Stadt Ansbach und mag besonders die Stadtmitte. Diese Stadt hat viele alte Straßen und ich finde sie sehr schön. Ich laufe oft durch die Stadt. Ich mag die klassischen alten Städte.

Hast du einen Lieblingsort in Ansbach?

Ich bin mehrmals an die fränkische Rezat gegangen und habe dort gesessen. Ich klettere gerne und war schon ein paar Mal in einer Boulderhalle in Burgoberbach. Dort gefällt es mir sehr.

Hast du ein fränkisches Lieblingsessen?

Ich habe hier eine Butterbrezel gegessen und fand sie sehr lecker.

Ich esse gerne Schäufele, Sauerbraten und Nürnberger Lebkuchen.
Marta Zoma, 25, aus der Ukraine

Marta Zoma, 25, aus der Ukraine hat im Jahr 2017 mit dem Studium an der HS-Ansbach begonnen. Davor hat sie als Flugbegleiterin gearbeitet. Sie studiert in Rothenburg ob der Tauber an einer Außenstelle der Hochschule Interkulturelles Management.

Wie fühlst du dich im fränkischen Ansbach?

Ich fühle mich sehr wohl und konnte schnell Freunde finden, die mir geholfen haben, mich zu integrieren. Meine Freunde sind sowohl Deutsche als auch Ausländer.

Wie findest du die Stadt?

Ich finde, in Ansbach und Umgebung gibt es eine gute Atmosphäre für Studenten und genug Einkaufsmöglichkeiten. Es gibt viele kulturelle Veranstaltung wie die Bachwoche. Ich kann auch mit dem Fahrrad überall hinfahren. Das gefällt mir sehr an Ansbach.

Hast du Probleme beim Studieren in Ansbach?

Ich habe Probleme mit den schriftlichen Aufgaben. Obwohl ich bereits seit fünf Jahren in Deutschland bin, ist mein Deutsch noch nicht so gut, wie ich es gerne hätte. Ich mache auch immer wieder grammatikalische Fehler, aber Gott sei Dank habe ich deutsche Freunde, die mir helfen und die ich immer fragen kann, ob sie meine Texte verbessern können.

Hast du einen Lieblingsort in Ansbach oder in Umgebung?

Ja, ich fahre sehr gerne nach Rothenburg ob der Tauber und gehe dort spazieren. In Ansbach sind meine Lieblingsorte der Hofgarten und die Altstadt.

Hast du ein Lieblingswort im Fränkischen?

Die Leute sagen oft „Passt schon“. Für mich klingt das immer wie ‚‚paschschon‘‘.

Hast du ein fränkisches Lieblingsessen?

Ja, ich esse gerne Schäufele, Sauerbraten und Nürnberger Lebkuchen. Ich mag auch die Weihnachtsmärkte hier sehr.

Walid Sousa

Ansbach, Essen, Hochschule Ansbach, Indien, International Office, Internationale Studenten, Jordanien, Lebkuchen, Palästina, Schäufele, Titelgeschichte, Ukraine, Walid Sousa

Ähnliche Beiträge