Menschen

Musikschule Fürth: Musik verbindet – Eine Reise durch Inklusion, Leidenschaft und Gemeinschaft

Ein Beitrag von Daniela Bertuzzi

Seit fast vier Jahrzehnten leitet Robert Wagner die Musikschule in Fürth, eine Institution, die er 1986 gegründet hat. Mit großer Leidenschaft und einem tiefen Verständnis für die Kraft der Musik hat er es geschafft, einen Ort zu schaffen, an dem Musik nicht nur gelernt, sondern erlebt wird.

Musik als Kommunikationsmittel:

Für Robert ist Musik weit mehr als nur eine Abfolge von Tönen und Rhythmen. Sie ist eine universelle Sprache, ein Mittel zur Kommunikation, das Menschen auf einer emotionalen Ebene verbindet. „Musik ist in erster Linie Kommunikation mit anderen Menschen“, betont er. Diese tiefe Verbindung entsteht durch die Synchronisation von Klängen, durch die gemeinsame Schwingung, die Menschen miteinander teilen.

Inklusion durch Musik:

Ein besonderer Schwerpunkt von seiner Arbeit liegt auf der Inklusion. Seit 1987 unterrichtet er an einer Förderschule mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung und hat später auch eine Werkstatt für Erwachsene in das Programm integriert. Diese Arbeit führte zur Entstehung des Projekts „Berufung Musiker“, dass es Menschen mit Behinderung ermöglicht, eine zweijährige musikalische Ausbildung zu absolvieren. Sie lernen nicht nur das Handwerk des Musizierens, sondern erleben auch die Freude und den Sinn, die Musik in ihr Leben bringt.

Die Bedeutung von Teilhabe:

„Musik als Handwerk zu verstehen, ist essenziell“, sagt Robert. Jeder Mensch soll die Möglichkeit haben, Musik zu lernen und Teil einer musikalischen Gemeinschaft zu sein. Diese Gemeinschaft bringt Menschen zusammen, die sonst möglicherweise keine Berührungspunkte hätten, und schafft ein Gefühl der Zugehörigkeit. Er betont dabei, dass Inklusion nicht nur die Einbeziehung von Menschen mit Behinderung bedeutet, sondern alle Menschen betrifft – unabhängig von Alter, Herkunft oder Begabung.

Herausforderungen und Erfolge:

Der Weg zur Inklusion ist jedoch nicht immer einfach. Finanzielle Hürden und gesellschaftliche Barrieren sind ständige Begleiter. „Inklusion ist keine Low-Budget-Sache“, erklärt Robert und verweist auf die kontinuierliche Notwendigkeit von Unterstützung und Investitionen. Trotz dieser Herausforderungen gibt es zahlreiche Erfolgsgeschichten. Die Bandprojekte, die aus der Musikschule hervorgegangen sind, haben nicht nur musikalische Qualität bewiesen, sondern auch gezeigt, wie bereichernd es ist, gemeinsam Musik zu machen.

Der Weg nach vorne:

Für die Zukunft wünscht sich der Leiter der Musikschule mehr Bewusstsein und Unterstützung für Projekte wie seines. Die kontinuierliche Arbeit, die hinter solchen inklusiven Projekten steckt, wird oft nicht genügend wertgeschätzt. Robert hofft auf ein Umdenken in der Gesellschaft, dass die Bedeutung und den Wert dieser Arbeit anerkennt und fördert. Die Musikschule Fürth unter der Leitung von Robert Wagner ist ein gutes Beispiel dafür, wie Musik Menschen verbinden und ihnen eine Stimme geben kann. In einer Welt, die oft von Trennungen geprägt ist, zeigt sie uns den Weg zu mehr Gemeinschaft und Inklusion – und das alles durch die universelle Sprache der Musik zusammenbringen kann.

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